Last.fm

Nachdem ich mich vor etlichen Monaten in einem Anfall geistiger Umnachtung beim StudiVZ angemeldet habe und mich bis heute frage wieso eigentlich, habe ich mich letzte Woche ohne zu zögern bei Last.fm angemeldet und tatsache hat mich dort ein wenig das Fieber ergriffen, von dem ich beim StudiVZ bisher gänzlich verschont blieb. Bei Last.fm handelt es sich wiedermal um ein social network jedoch mit einem gewaltigen Zusatznutzen: Als angemeldeter Benutzer übermittelt man (freiwillig) aktuell gespielte Musiktitel an Audioscrobbler, der Datenbank hinter Last.fm. Im Benutzer-Profil laufen dann zunächst alle Tracks der Reihe nach auf und werden nach einiger Zeit verschieden ausgewertet. So werden zum Beispiel persönliche Charts generiert, mit denen aller anderen Benutzer kombiniert, oder “Nachbarschaften” gebildet. Diese Nachbarschaften bestehen aus automatisch zusammengesuchten Benutzern, die einen ähnlichen Musikgeschmack haben. Darüber ist es dann weiterhin möglich, neue Interpreten zu finden, die einem bislang entgangen sind (wie oft hab ich sowas schon vermisst).

Außer dieser massiven Verknüpfung von gespielten Audiodateien bietet Last.fm den üblichen “Web 2.0”-Standard wie Tags, Wikiseiten, Blogs, Gruppen, Freunde, Shoutboxes und kleinen Foren. Doch nur Text wäre recht langweilig und darum ist Last.fm auch ein personalisiertes Internet-Radio. Quellen zur Generierung einer Playlist gibt es viele: globale Stationen, Tags, Benutzer, Benutzerplaylists oder Gruppen um nur einige zu nennen. Desweiteren soll es auch einen Discovery Mode geben, der nur Musik von für den Benutzer noch unbekannten Gruppen spielt. Warum “soll”? Leider dauert die Generierung aller nötigen Statistiken eine ganze Weile (vielleicht hab ich bisher auch nur nicht genug gespielt) und so hab ich bisher weder eine Nachbarschaft noch einen Discovery Mode. Zudem muss für einige erweiterte Funktionen wie den Discovery Mode ein geringer Obolus geleistet werden – das geht allerdings auch mit PayPal und somit sehr schnell.

Die hier aufgezählten Features umreißen dabei nur grob den vollen Funktionsumfang der Seite.

Die ganze Datensammlung wird übrigens anonymisiert (laut eigenen Angaben werden nur die nötigen Daten wie Titel, Interpret und Album übermittelt) und steht in diversen Feeds zur Einbindung in weitere Dienste zur Verfügung. Die Lizenz der Daten ist CC-by-nc-sa, beim Registrieren muss man dem auch nochmal zustimmen.

Fazit: Wer gern und viel Musik hört, dabei Internetanbindung oder iPod hat und auf einen gewaltigen Mehrnutzen durch Analyse seiner Playlists steht, sollte sich Last.fm mal ansehen. Auch ohne Registrierung kann man gut auf der Seite stöbern und vielleicht endet das – so wie bei mir – mit einem überzeugten Klick auf “Sign Up”.

Eine Alternative bietet übrigens Pandora, wobei ich mich mit dem Feature-Wunder Last.fm besser anfreunden kann.